Ein Hund zieht ein

Ankunft in Ihrem Heim

Wir freuen uns, dass Sie einer Fellnase ein neues Zuhause schenken. Für die Eingewöhnung wollen wir Ihnen den einen oder anderen Tip geben.

Jeder Hund ist nicht gleich dem anderen: wie wir Menschen. Je nach Vorgeschichte Ihrer Fellnase ist das Verhalten im neuen Umfeld nur bedingt vorauszusehen.

Manche Neuankömmlinge sind schüchtern, ängstlich oder zurückhaltend. Andere hingegen treten unbeschwert, fröhlich, aufgeschlossen und neugieerig auf. Aus Erfahrung wissen wir, dass sich die meisten Hunde schnell einleben, wenn sie merken dass Sie nur Gutes wollen und ihnen Angenehmes widerfährt. Sie gewinnen schnell Vertrauen zu ihrer neuen Bezugsperson. Die Länge der Eingewöhnungszeit ist im Voraus nicht immer einzuschätzen. Sie ist auch abhängig von der Situation, aus der Ihr Hund kommt.

Die Anreise für unsere Hunde ist immer sehr lang und anstrengend; die Tiere sind gestresst. Aber auch ein Wechsel von einer Pflegestelle bedeutet Veränderung und ist mit Aufregung verbunden. Alles ist neu, riecht anders und die Menschen haben sich verändert. Am besten ist es, Sie nehmen sich ein paar Tage Urlaub für die erste Zeit der Eingewöhnung Ihres neuen Familienmitgliedes.

Berücksichtigen Sie, dass viele Tierschutzhunde noch nie in einem Haus oder einer Wohnung gelebt haben. Die neue Umgebung mit allen Gerüchen und Geräuschen ist ihnen fremd. Vielleicht hatte Ihr Hund auch noch nie ohne weitere Fellnase gelebt oder mußte sich von ihnen oder seiner Bezugsperson trennen. Auch Hunde kennen Trennungsschmerz. Bitte erwarten Sie daher nicht, dass er gleich wedelnd und in Dankbarkeit zu Ihnen kommt.

Die Neuankömmlinge stehen oft unter Stress, eine gute Bindung zu ihren neuen Menschen gibt es noch nicht. Gehen Sie daher in den ersten Tagen einfühlsam und vorsichtig mit Ihrem Hund um. Wir können nicht voraussehen, vor welchen Situationen oder Geräuschen Ihr Hund erschrickt. Entgegenkommende Hunde, Autos, Lastwagen, Regenschirme oder Männer mit langen Mänteln…. Es gibt unzählige Möglichkeiten von Situationen die neu sind. Nehmen Sie daher das Thema Sicherheit sehr ernst.Sichern Sie Ihren Hund in den ersten Wochen immer doppelt; also mit einem gut sitzenden Sicherheitsgeschirr. So hat ihr Hund keine Chance zu entweichen, wenn er sich erschrickt. Auch in den ersten Tagen ist im Haus eine Leine mit Schlaufe am Ende oft sinnvoll bis Sie das Temperament Ihres Hundes einschätzen können. Manche flinke Fellnase huscht in einem unbeaufsichtigten Moment aus der Haustür, während Sie sich noch mit dem Briefträger unterhalten. Mit einer Schlepp- oder Hausleine können Sie schnell reagieren. Denken Sie auch an eine ausreichene Transportsicherung im Auto.

Bevor Ihr Hund in der Wohnung ankommt, sollten Sie ihm einen ruhigen Platz eingerichtet haben. Das Plätzchen, die Decke oder das Körbchen sollte in einer geschützten Ecke mit Familienanschluß sein, wo sich die Fellnase zurückziehen kann und seine Ruhe findet. Auch für Ihre Kinder sollte dieser Platz zunächst tabu sein. Vor allem wenn Welpen einziehen ist eine gute Absicherung von Gefahrenquellen wie Steckdosen oder Kabeln wichtig.

Lassen Sie Ihren Hund in Ruhe beobachten, war um ihn herum geschieht. Bewegen Sie sich ruhig in der Wohnung, schauen Sie dem schüchternen Hund nicht direkt in die Augen. Füttern Sie die ersten Tage auch mal aus der Hand; das hilft die Bindung aufzubauen und schafft Vertrauen. Lassen Sie ihn von sich aus kommen, wenn er bereit dazu ist. Fassen Sie ihn nicht von oben her an, sondern langsam von unten. Er könnte sich durch diese Bewegung bedroht fühlen. Haben Sie Geduld mit Ihrem neuen Liebling.

Wenn Sie mit Ihrem Hund in den Garten möchten, empfehlen wir auch hier die ersten Male eine Leine anzuziehen und lassen Sie ihn nicht unbeaufsichtigt. In den ersten Tagen und Wochen könnte Ihr Hund nach Fluchtmöglichkeiten suchen. Zäume werden leicht überschätzt. Sie zu überwinden ist für viele Hunde kein Problem; auch ein Loch ist schnell unter dem Zaun gegraben.

In den ersten Wochen sollte Ihr Hund immer mit doppelter Sicherung spazieren gehen. Zugleinen sind nicht empfehlenswert. Oft haben sie Funktionsstörungen und Ihr Hund kann schnell auf die Straße springen, wenn die Sicherung nicht funktioniert oder Sie selbst mal abgelenkt sind. Üben Sie in der ersten Zeit mit einer Schleppleine den Rückruf bis ihr Hund eine Bindung zu Ihnen hat und gern zu Ihnen zurück kommt. Leider entlaufen immer wieder Hunde, weil sie zu früh von der Leine gelassen werden und nicht rückrufbar sind. Dieses Risiko kann man vermeiden.

Wiederkehrende Abläufe im Haus zu denselben Zeiten geben dem Hund anfangs Orientierung und Sicherheit. Gewohnheiten und Rituale stärken das Gefühl, zum neuen Rudel zu gehören. Nehmen Sie anfangs immer dieselbe Gassirunde. Vertrautes zu sehen und zu riechen beruhig und Ihr Hund bekommt Sicherheit.

Vermeiden Sie zusätzlichen Stress in den ersten Tagen. Vermeiden Sie unnötige Besuche oder Besucher. Auch kleinere Kinder sollten in den ersten Tagen zurück genommen werden, auch wenn es schwer fällt. Einen Hund zu bedrängen erschwert die Eingewöhnung.

Auch beim Futter sollten Sie es anfangs langsam angehen. Füttern Sie kleine Mengen und schauen wie der Hund es verträgt. Viele Hunde haben in den ersten Tagen Durchfall durch den Transportstress oder durch die Futterumstellung. Sollte ein Durchfall länger anhalten, dünnflüssig oder blutig werden gehen Sie zum Tierarzt. Überhaupt sollten Sie nach ein paar Wochen Ihren Hund das erste Mal einem Tierarzt vorstellen. Zum einen lernt Ihr Hund diesen Besuch kennen; zu anderen kann sich Ihr Tierarzt aber auch von Beginn an ein Bild von Ihrem Vierbeiner machen.

Setzen Sie Ihrem Hund von Anfang an klare Regeln. Vermitteln Sie ihm freundlich aber bestimmt was tabu und was erlaubt ist. Belohnen Sie richtiges Verhalten. In den ersten Tagen sind die meisten Hunde schüchtern und zurückhaltend; erst mit zunehmender Sicherheit wird er testen, wo sein Platz im Rudel sein wird.

Auslandshunde sind meist gut sozialisiert; selbst mit Katzen. Trotzdem sollten Sie ihren Neuankömmling bei Kontakt oder Vergesellschaftung mit anderen Hunden oder anderen im Haus lebenden Tieren nicht aus den Augen lassen. Der Hund verhält sich vielleicht im neuen Umfeld anders als vermutet. Lassen Sie den Hund auch hier an der Schleppleine, so dass Sie im Notfall eingreifen können.

Vielleicht helfen Ihnen diese Tips den Start Ihres Vierbeiners in sein neues Leben zu erleichtern.

Wir, von der Hunderettung Kasachstan wünschen Ihnen und Ihrer Fellnase eine lebenslange Freundschaft und ein glückliches Zusammenleben.

Sollten Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an.